9. November – gemeinsames Erinnern an die Reichspogromnacht

Stolpersteine putzen mit Grünen im Leipziger Westen in Erich-Zeigner-Allee 3

Am 9. November erinnerten wir gemeinsam an die furchtbaren Geschehnisse, die Jüdinnen und Juden auch in Leipzig erdulden mussten. Mit der Zerstörung der Synagogen, Gewalt und Ermordung in dieser Nacht begann die systematische Verfolgung. Das „Nie wieder“ ist keine Gewissheit, sondern braucht unseren täglichen Einsatz. Erinnern heißt nicht nur der Opfer zu gedenken, sondern die Verantwortung anzunehmen, menschenverachtende Worte, Strömungen oder Gewalttaten niemals stillschweigend zu dulden. Es ist unsere Verantwortung, wieviel Platz sie in unserem Land einnehmen.

Am Abend putzten wir Grüne im Leipziger Westen wie immer am 9. November einen Stolperstein. In diesem Jahr übernahmen wir die Patenschaft für den Stolperstein von Bernhard von Hoyningen-Huene. Er kam am 18.03.1883 in St. Petersburg zur Welt und studierte nach dem Abitur Jura. Im Jahr 1928 zog die Familie nach Leipzig. Bernhard von Hoyningen-Huene wurde Mitarbeiter beim Bezirkskirchenamtsrat Leipzig. Er erkrankte später an Depressionen, Ängsten und Verfolgungsvorstellungen und wurde 1940 im Rahmen des Euthanasieprogramms „T4“ in der Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein ermordet. Mehr Infos zu seiner Biografie und allen Stolpersteinen in Leipzig gibt es auf den Seiten des Erich Zeigner Haus e.V.