Schulchaos bleibt + 6 Wochen bis Schulanfang + Unklarheit über Klassengrößen

gruene-sn_motive-ltw14_schule_1200x1200_04_0ec129a20eDie jetzige Staatsregierung hat zum aktuellen Zeitpunkt keine Klarheit über die Klassengrößen im in wenigen Wochen beginnenden Schuljahr. Die Vorbereitungen für das kommende Schuljahr seien noch nicht abgeschlossen. Belastbare Aussagen über Klassengrößen und Klassenzusammenlegungen könnten erst im Herbst getroffen werden. Das ist die Antwort von Kultusministerin Brunhild Kurth (CDU) auf eine Anfrage der GRÜNEN-Landtagsfraktion.
Das Schulchaos bleibt den Sachsen erhalten. Eltern, Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrkräfte werden bis nach den Landtagswahlen vertröstet. Sie wissen nicht, welche Lehrerinnen und Lehrer neu an die Schulen kommen. Es herrscht keine Klarheit, ob Klassen in bestimmten Fächern zusammengelegt oder wie voll die Klassen sein werden.
Die Situation ist besonders für Kinder mit Förderbedarf schwierig. Laut Antwort von Ministerin Kurth bleiben Förderschülerinnen und -schüler die Stiefkinder des sächsischen Bildungssystems. In Klassen mit Integrationsschülern könnten demnächst mehr als 25 Kinder sitzen. Integration in übervollen Klassen ist unvorstellbar. Dass nicht einmal der Grundbereich an Förderschulen gesichert ist, zeigt, wie weit wir in Sachsen von echter Bildungsgerechtigkeit entfernt sind. Das ist ein Armutszeugnis für die sächsische Bildungspolitik.
Am Tag nach der Landtagswahl – dem ersten Schultag in Sachsen – droht ein böses Erwachen. Es gehört zur Stellenbeschreibung einer Bildungsministerin, den Unterricht verlässlich abzusichern und für ausreichende Anzahl an Lehrkräften an allen Schulen zu sorgen. Sachsen braucht dringend ein ordentliches Personalkonzept für seine Schulen und eine ungeschönte Analyse, wo die Probleme in den nächsten Jahren liegen. Das haben Sachsens verschiedene Staatsregierungen seit Jahren versäumt. Die Zahlentricks zur Unterrichtsplanung am Ende des Schuljahres haben keine Sicherheit gebracht.

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Antwort auf die Kleine Anfrage ‚Klassengrößen und Lehrerbedarf‘ (Eva Jähnigen, Drs 5/14676)