Besuch des Gedenk- und Lernortes Riebeckstr. 63

Claudia Maicher, Dr. Julia Roos, Annkathrin Richter und Christin Melcher vor dem alten Pförtnerhaus auf dem Gelände der Riebeckstr. 63

Erinnern an Ausgrenzung, Arbeitszwang und Leid tausender Menschen an diesem historischen Ort, das will die Initiative Riebeckstraße 63 . Über die politischen Systeme des 19. und 20. Jahrhunderts hinweg war hier ein zentraler Ort sozialer Ausgrenzung:

  • Ab 1892 wurden in der Zwangsarbeitsanstalt zu St. Georg wohnungslose Menschen oder vermeintliche Prostituierte zwangseingewiesen.
  • In der Zeit von 1933 bis 1945 wurden hier im Rahmen der nationalsozialistischen Verfolgungspolitik politische Gegner, Sintize und Romnja und Jüdinnen und Juden zu Zwangsarbeit verpflichtet oder zur Sterilisierung gezwungen.
  • In der DDR wurden hier ab 1952 in der geschlossenen Venerologische Station Mädchen und Frauen wurden oft ohne gesetzliche Grundlage zwangseingewiesen und gegen ihren Willen gynäkologisch auf Geschlechtskrankheiten untersucht.

Die Initiative Riebeckstraße 63 hat einen Ausstellungs- und Begegnungsort auf dem Gelände eröffnet. Christin Melcher und ich mal wieder vor Ort, um mit Dr. Julia Roos und Annkathrin Richter die neue Ausstellung „Ausgrenzung, Arbeitszwang & Abweichung“ im ehemaligen Pförtnerhaus anzusehen. Gedenk- und Lernorte wie dieser hier, sind so wichtig für unser Selbstverständnis als Gesellschaft und für eine Zukunft, die Unrecht nicht vergisst. Dafür braucht es eine verlässliche Förderung.