Auf Nachbarschaftstour im Capa-Haus

Claudia Maicher steht vor dem Banner der Ausstellung War Is Over

Last Man to Die – Eine weltbekannte Fotoserie, die den Tod eines amerikanischen Soldaten hautnah zeigt und damit sinnbildlich für die zahllosen Toten des Zweiten Weltkriegs steht. Aufgenommen wurde sie nicht weit von meinem Wahlkreisbüro in einem Haus an der Jahnallee vom Kriegsfotografen Robert Capa. Dort dokumentierte er den Alltag von Soldaten der amerikanischen Befreiungsarmee und besonders eindrücklich das Schicksal des damals 21-jährigen Raymond J. Bowman.

Mitte März besuchte ich das Capa-Haus, in dem die Fotos entstanden sind, im Rahmen meiner Nachbarschaftstour. Dank engagierten Leipziger*innen, die dessen Abriss verhindert haben, konnte die Capa Culture gGmbH daraus einen Gedenkort machen. Das Haus bietet heute einen wichtigen Ort für die Aufarbeitung der Kriegs- und Befreiungsgeschichte auf Basis der Fotografien von Capa. Er ist ebenfalls Gerda Taro gewidmet, die als Partnerin Capas zusammen mit ihm den spanischen Bürgerkrieg als erste weibliche Kriegsfotografin festhielt.

Bei meinem Besuch sprach ich mit Verlagsinhaberin Dr. Nora Pester und Verlagsleiter Thomas Schneider von Hentrich & Hentrich auch über die wichtige Verlagsarbeit. Als Verlag für jüdische Kultur und Zeitgeschichte ermöglicht er die Verbindung von jüdischer Geschichte und jüdischen Lebens heute und fördert die Auseinandersetzung mit der Kriegsgeschichte vor Ort. Mitarbeitende können den Erinnerungsort fachlich unterstützen und ihn mit anderen gesellschaftlichen Akteur*innen vernetzen.

Die Dauerausstellung ‚War is Over‘ rund um Capas Werk und die Sonderausstellung zu Gerda Taro kann Dienstag bis Freitag von 11 bis 16 Uhr besucht werden.