Diskussionsabend zum Equal Pay Day: Gleich bezahlt in Kunst & Kultur?!

Podiumsgäste bei Diskussionsabend zum Equal Pay Day im Museum der bildenden Künste Leipzig

Rein rechnerisch werden Frauen erst ab dem 7. März für ihre seit Jahresbeginn geleistete Arbeit bezahlt. Genau das steckt hinter dem Equal Pay Day. Denn Frauen verdienen im bundesweiten Durchschnitt noch immer 18 Prozent weniger als Männer, umgerechnet also 66 Arbeitstage. In der Kulturbranche mit einem Gender Pay Gap von 20 Prozent liegt dieser Tag sogar noch weiter hinten. Grund genug für meine Fraktionskollegin Lucie Hammecke und mich, am Vorabend des Equal Pay Days gemeinsam mit Künstlerinnen und Interessierten im Museum der bildenden Künste Leipzig darüber zu sprechen, wie wir dem Ziel von gerechter Bezahlung näher kommen können.

Nach einem Grußwort von Sithara Weeratunga (Agentin für Diversität, MdbK Leipzig) gaben uns drei Frauen aus bildender Kunst, Literatur und Musik Einblicke in ihre Erfahrungen mit ungleicher Behandlung und wie sie mittlerweile damit umgehen. Katharina Bendixen berichtete von Schwierigkeiten, ihre Autorinnenschaft mit ihrer Elternschaft zu vereinen. Mit ihrem Verein Other Writers setzt sie sich für einen bewussten Umgang mit den Bedürfnissen schreibender Eltern ein. Die bildende Künstlerin Nori Blume hob hervor, dass Macht und Aufmerksamkeit häufig einhergehen und konzentriert sich deshalb als stellvertretende Vorsitzende von GEDOK Mitteldeutschland darauf, mehr Plattformen für queere Kunst zu schaffen. Ebenso eindrücklich beschrieb Susann Hommel ihre Erfahrungen als weibliches Bandmitglied, bei der sie trotz der Übernahme weiterer Aufgaben kein höheres Honorar bekommen hat. Einer der Gründe, warum sie sich bei Music S Women* für die Sichtbarkeit und Netzwerke weiblich gelesener Musikerinnen einsetzt.

All diese Berichte sind nicht allein individuelle Erfahrungen, sondern ein strukturelles Problem. Deshalb ist es an der Politik, genau hinzuhören und bspw. Förderbedingungen zu verbessern sowie über Quotierungen in Kulturinstitutionen nachzudenken. Vielen Dank für die rege Diskussion sowie besonders an Mandy Uhlig aus dem Vorstand von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Leipzig für die Moderation.