Quo vadis Kultur? Corona und die Situation für die Leipziger Kulturszene

Schild mit Aufklebern und Aufschrift 'Kultur ist systemrelevant!'

Keine Konzerte, keine Theateraufführungen, keine durchtanzten Clubnächte – die dramatische Corona-Lage trifft die Kulturszene (wieder) besonders hart. Der Frust und die Enttäuschung unter Leipziger Kulturtätigen ist groß, das war am 9. Dezember beim digitalen Austausch von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Leipzig mit Vertreter*innen von Nato, Werk2, Westflügel, Distillery sowie den BÜNDNISGRÜNEN Stadträt*innen Anna Kaleri, Anette Körner, Jürgen Kasek und Bert Sander und mir deutlich spürbar.

Und das ist mehr als verständlich. Denn die Kultureinrichtungen mussten in der Pandemie schon so viel einstecken und haben trotzdem alles dafür gegeben, digitale Formate auf die Beine zu stellen, aufwendige Hygienekonzepte zu erarbeiten, wissenschaftlich begleitete Modellprojekte durchzuführen und für ihr Publikum die bestmöglichen Bedingungen vor Ort zu schaffen. Wenn die Kultur schließen muss, dann sind es nicht nur Häuser, die ihre Türen schließen – es sind Künstler*innen, Musiker*innen, Schauspieler*innen, Booker*innen, Techniker*innen, Caterer und viele mehr, die ihre finanzielle Grundlage und am Ende auch ihre Zuversicht verlieren.

Kultur als Kitt unserer Gesellschaft

Mir liegt die Kunst und Kultur am Herzen, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus. Sie hält unsere Gesellschaft zusammen, gibt Hoffnung, Freude und neue Perspektiven – gerade in so schwierigen Zeiten wie heute. Damit uns allen die kulturelle Vielfalt und die kulturengagierten Menschen erhalten bleiben, setze ich mich als kulturpolitische Sprecherin der BÜNDNISGRÜNEN Fraktion Sachsen im Landtag weiter ein. Und genau dafür ist ein solch intensiver Austausch wichtig.

Für die kommunale und die Landesebene nehme ich daraus u.a. folgende Punkte mit:

  • klare Stufenpläne für Öffnungen
  • möglichst langfristige Öffnungsperspektive, z.B. mit 2G+
  • mehr Planungssicherheit
  • Vorbereitung der Teststrategien und Bereitstellung der Testinfrastruktur
  • positive Erfahrungen aus Modellprojekten umfassend nutzen
  • unkomplizierte Verlängerung oder Wiederauflage von Förderprogrammen und Nothilfefonds, auch für Projektförderungen aus 2021
  • frühzeitige Strategien und Förderprogramme für Veranstaltungsformate im Freien für Sommer 2022, auch seitens der @stadtleipzig
  • mehr öffentliche Open Air Flächen in Leipzig freigeben für vielfältiges Kulturprogramm
  • kostenfreie Werbeflächen für Freie Szene im öffentlichen Raum

Was in dem Austausch auch klar wurde: Die Kultur benötigt in diesen Zeiten die volle Solidarität ihres Publikums. Wir als Gesellschaft müssen klar machen, dass wir die Kultur wollen und brauchen. Wir müssen laut werden, ihr beiseite stehen und den Rücken stärken, denn #OhneKulturWirdsStill.