Christopher-Street-Days: Staatsregierung verweigert Gleichstellung

Dresden/Leipzig. Zu den diesjährigen Christopher-Street-Days in Dresden und Leipzig erklärt Claudia Maicher, Landesvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Sachsen:

„Die Akzeptanz und Gleichstellung von Lesben und Schwulen in Sachsen ist lange noch nicht erreicht. Sachsen ist Schlusslicht bei der Gleichstellung in Deutschland. Vor 10 Jahren ist das neue Lebenspartnerschaftsgesetz in Kraft getreten. Aber noch immer weigert sich schwarz-gelb die Gleichstellung in Sachsen vollständig umzusetzen.“

Immer noch müsse man vielerorts für eine eingetragene Lebenspartnerschaft mehr zahlen als für die Eheschließung, für homosexuelle Paare gäbe es weder Familienzuschlag noch Hinterbliebenenpensionen. Auch bei der Einsicht in Akten des verstorbenen Lebenspartners oder der Lebenspartnerin oder Elternmitwirkung an Schulen werde nicht-heterosexuellen Paaren das Leben schwer gemacht: „Dabei nimmt die Staatsregierung sogar in Kauf, dass sie gegen die EU-Gleichbehandlungsrichtlinie verstößt.“, so die GRÜNEN-Vorsitzende.

„Gleichgeschlechtliche Paare teilen die gleichen Pflichten wie Eheleute, haben aber immer noch nicht die gleichen Rechte. Diese Diskriminierungen müssen ein Ende haben!“, fordert Maicher.

Darüber hinaus müsse auch bundesweit vollständige Gleichstellung erreicht werden, so haben Lesben und Schwule noch immer kein gemeinsames Adoptionsrecht. Maicher dazu: „Alle Familien müssen dem Staat gleich viel wert sein. Ob Kinder behütet und glücklich aufwachsen hängt nicht von der sexuellen Identität ihrer Eltern ab! Es ist unverständlich warum diese Familien rechtlich und finanziell benachteiligt werden.“

Der Dresdner Christopher-Street-Day erreicht mit der alljährlichen Demonstration am Sonnabend, dem 2. Juli seinen Höhepunkt. Am gleichen Tag beginnt die CSD-Woche in Leipzig, die mit dem Umzug am 9. Juli ihren Abschluss findet.

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Pressemitteilung 2011-30
Datum: 30.06.2011

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