Lehramtsausbildung braucht neue Ideen

Pressemitteilung 2015-104

Zum Zwischenbericht der sächsischen Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Dr. Eva-Maria Stange, zur Umsetzung des Bildungspakets 2020 in der Lehramtsausbildung erkärt Dr. Claudia Maicher, hochschulpolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:

„Wir begrüßen, dass es gelungen ist, die Zahl der Lehramtsstudierenden zu verdoppeln und den Absolventen einen verlässlichen Zugang zum Vorbereitungsdienst zu ermöglichen. Das ist ein wichtiger Schritt zur Sicherung des Lehrerbedarfes in den kommenden Jahren.“

„Allerdings zeigt der Bericht der Staatsministerin auch, dass es noch viel zu tun gibt. Die Studienkapazitäten beim Mittelschullehramt und dem Lehramt für berufsbildende Schulen werden bei Weitem nicht ausgeschöpft. Noch immer studieren zu wenig Lehramtsinteressierte die Fächer, in denen der größte Mangel herrscht. Hier muss das Wissenschaftsministerium seine Verantwortung zur Steuerung wahrnehmen.“

„Wir haben bereits vor einem Jahr mit unserem Lehramtsbildungsgesetz Vorschläge gemacht, wie das Lehramt auch jenseits des Gymnasiums attraktiver gemacht werden kann: Mehr Beratung und Orientierungsmöglichkeiten für angehende Lehramtsstudierende, gleiche Länge der Ausbildung für alle Schularten und mehr Praxis in der Ausbildung. So würde eine sinnvollere Studienwahl ermöglicht, eine Grundlage für die gleiche Bezahlung aller Lehrämter ungeachtet der Schulform geschaffen und dafür gesorgt werden, die Abbrecherquoten zu reduzieren. Besonders zu letzterem Punkt hat die Staatsministerin heute bezeichnenderweise keine Zahlen vorgelegt. Es ist aber bekannt, dass ausgerechnet im Lehramtsstudium die Gefahr des vorzeitigen Abbruchs sehr hoch ist – ein Verlust an Potential, den sich der Freistaat nicht leisten kann.“

„Fazit: Ein Anfang ist gemacht, aber der Freistaat darf jetzt in seinem Bemühen die Lehrerversorgung sicherzustellen, nicht nachlassen. Wir brauchen neue Ideen für die Ausbildung unserer zukünftigen Lehrerinnen und Lehrer.“