Durch die Corona-Pandemie ist das gesellschaftliche Leben am Runterfahren. Dieser Ruhemodus ist das Einzige was Schutz verspricht. Der ist für alle Menschen wichtig und notwendig.
Schutz, um diese Krise zu überstehen brauchen auch die Kreativen. Denn unser kulturelles Leben setzt auf Nähe, auf Gemeinschaft, auf Publikum. Alles, wo ein Termin draufsteht, wird abgesagt. Wir müssen uns die Fähigkeit erhalten, durch Kunst neue Perspektiven einzunehmen und die Dinge mit anderen Augen zu sehen. Wir müssen alles dafür tun, dass das nach der Krise wieder Normalität werden kann.
Aufgabe von Politik ist es, kulturelle Infrastruktur zu sichern und zu unterstützen. Dazu zählt sowohl jede einzelne Künstlerin als auch Vereine und andere Projektträger und Einrichtungen, die jetzt in Not geraten.
Momentan kann man sehen: Die Selbstorganisation der Kulturszene läuft sehr schnell und produktiv, das ist beachtlich und macht Mut. In Sachsen haben beispielsweise die KREATIVES SACHSEN/Kreative Deutschland oder die Servicestelle Freie Szene Sachsen Befragungen unter Kulturschaffenden gestartet. Ich bin im Gespräch mit den Kulturverbänden, was es jetzt braucht. Der Freistaat, die Regierung, wir sind dabei Unterstützungsmaßnahmen zu sortieren und Details der praktischen Umsetzung zu klären.
Wichtig ist es allen Hilfsprogrammen nicht nur Wirtschaftsunternehmungen in den Blick zu nehmen, sondern auch die Freischaffenden Künstler*innen, gemeinnützige Unternehmen und Vereine. Auch die Ausgestaltung und Anpassung der Förderinstrumente in der Krise für geplante, angelaufene Projekte, die aber jetzt nicht fristgemäß umgesetzt werden können, ist ein Thema.
Es gibt auch viele persönliche Möglichkeiten, Kulturschaffende gerade in Krisenzeiten zu unterstützen:
Hamstert Bücher, bestellen Sie beim Buchhändler um die Ecke, lassen Sie sich ausgefallene Kulturveranstaltungen nicht erstatten, sondern spenden Sie für Künstler*innen. Und das Wichtigste: vergessen wir all das nach der Krise nicht! Die jetzige Situation ist eine gute Gelegenheit über Wert und Wertschätzung der vielfältigen Kulturangebote in Sachsen nachzudenken. Denn wir brauchen gerade jetzt Kunst und Kultur, um Menschen zu helfen diese Krise durchzustehen.
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