KulTour-Tagebuch: Zeitgenössisches in altehrwürdigen Mauern – Schloss Wildenfels und das Junge Kulturnetzwerk

Zeitgenössisches in altehrwürdigen Mauern – Schloss Wildenfels

Auf Schloss Wildenfels berichteten Galeristin Dorothea List und Karl Weiß, Vorsitzender des Fördervereins, wie in einem andauernden Kraftakt von Eigenleistungen, Antragstellungen, Auftreibens von Sponsorengeldern und des Netzwerkens das Schloss als Denkmal restauriert, ein Museum eingerichtet und eine Galerie aufgebaut wurde.

Hier ist ein höchst vitaler Kulturort entstanden. Wir haben natürlich auch über die Bedingungen der Arbeit auf Schloss Wildenfels gesprochen. Ohne ehrenamtliches Engagement wäre das alles nicht denkbar. Dieses will aber koordiniert und immer wieder herausgefordert werden. Eine institutionelle Förderung ist dafür Voraussetzung und sollte erhalten bleiben.

Hauptamtlich kann auf dem Schloss bislang nur die Galerie betrieben werden. Schwerpunkt sind Ausstellungen und Projekte zur Förderung regionaler Künstlerinnen und Künstler, die das Schloss als Präsentationsfläche und als Ort auch zum überregionalen Austausch schätzen. Kulturelle Bildung gehört selbstverständlich dazu, auch wenn diese durch zusätzliche Projektförderung jeweils aufs Neue erst ermöglicht werden muss.

Das Junge Kulturnetzwerk nimmt es selbst in die Hand

Dorothea List hat neben ihrem Hauptberuf auch das junge Kulturnetzwerk mitbegründet. Hier finden sich inzwischen eine Reihe junge Kulturschaffender und Künstlerinnen aus Zwickau und der Region, aus verschiedenen Sparten, Angestellte aus Einrichtungen und Freischaffende zusammen.

Der Ausgangspunkt der Initiative war, dass es junge Kulturschaffende häufig schwer haben, an den bestehenden Netzwerken teilzuhaben und beim Berufsstart zunächst auf sich allein gestellt sind. Das Netzwerk soll daher eine Anlaufstelle sein und gegenseitige Unterstützung ermöglichen, etwa durch die Vermittlung von künstlerischen Leistungen oder den Erfahrungsaustausch über Projektorganisation und -finanzierung.

Dorothea List berichtete, dass die freie Form des loses Netzwerkes viele Vorteile mit sich bringt, um ganz flexibel auf den Bedarf reagieren zu können und neue Mitstreiterinnen zu gewinnen. Als Verbesserungen der Rahmenbedingungen kann sie sich vorstellen, dass das Netzwerk noch mehr auf reguläre Ressourcen und Expertise der Kulturverwaltung zugreifen würde, wie es etwa mit der Netzwerkstelle Kulturelle Bildung des Kulturraumes Vogtland-Zwickau jetzt schon gut funktioniert. Darüber hinaus wären kleinste Anschubfinanzierungen für Vernetzungsveranstaltungen wie zum Beispiel einen „Markt der Möglichkeiten“ sinnvoll.

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Weitere Infos: schloss-wildenfels.de
Weitere Infos: junges-kulturnetzwerk.blogspot.de