Ute Hartwig-Schulz stellte uns das Künstlergut Prösitz vor, ein lebendiges Künstlerhaus, das sie aufgebaut und zu einem Zentrum zahlreicher lokaler und überregionaler Kunstprojekte und des künstlerischen Austauschs gemacht hat. Schwerpunkt ihrer Arbeit sind die Arbeitsaufenthalte von Bildhauerinnen mit Kind. Während unseres Besuchs arbeiten hier gerade zwei Künstlerinnen aus Hamburg und Braunschweig.
Die Künstlerinnen arbeiten keineswegs abgeschottet für sich, sondern setzen sich in ihrer Kunst mit den Themen des Ortes und des ländlichen Umgebung auseinander, vom Lärm an der Autobahn A14 über die schleichende Entvölkerung der Kleinstädte bis hin zu den Themen Asyl und Vorurteile gegenüber MigrantInnen.
Das Künstlergut ist ein großer Schatz für die Region. Hierher kommen immer wieder aktive Künstlerinnen, die neue Sichtweisen einbringen, der Region den Spiegel vorhalten und sie mit den Mitteln der Kunst beleben. Ganz besonders sinnvoll ist die bislang einzigartige Stipendienvergabe an Künstlerinnen, die hier in Ruhe arbeiten, ihr Kind betreuen lassen können und zudem über Katalogveröffentlichungen und Ausstellungen wichtige Präsentationsmöglichkeiten erhalten. Diese Modell hat sich hier bewährt, ist bislang aber ziemlich einzigartig in Sachsen. Dabei gibt es einen großen Bedarf, auch in anderen Kunstsparten und freischaffenden Berufen, in denen Frauen es sehr schwer haben, Kind und Beruf zu vereinbaren.
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Weitere Infos: kuenstlergut-proesitz.de
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