Im Gespräch mit dem Intendant und Geschäftsführer des Theaters der Jungen Welt in Leipzig, Jürgen Zielinsky, informierte ich mich am Abschlusstag der GRÜNEN KulTour in Leipzig über die Auseinandersetzung des Theaters mit brennenden gesellschaftlichen Themen von heute. Die neue Inszenierung „Brennpunkt: X“ bringt in einem internationalen Sommertheater Leipziger Migrant*innen und das Ensemble des Theaters gemeinsam auf die Bühne und setzt sich mit dem Thema Flucht auseinander.
Deutlich wurde im Gespräch, dass Kunst und Kultur eine wichtige Schnittstelle für Austausch und Diskurs innerhalb der Gesellschaft sind, aber das Engagement der Kultureinrichtungen und Künstler*innen nicht als selbstverständlich hingenommen werden kann. Kunst und Kultur ermöglichen Diskurse und geben Raum für Austausch, müssen aber dafür auch zusätzliche Unterstützung bekommen. Beispielsweise bringen Inszenierungen wie „Brennpunkt: X“ einen enormen logistischen und personellen Aufwand mit sich, für den kein zusätzliches Personal oder Mittel zur Verfügung stehen. Insgesamt bestehe die Gefahr, dass Theatern durch ihr soziales Engagement zunehmend soziale Aufgaben zukommen, die nicht selbstverständlich sind. Die Möglichkeit, durch eine Gastspielförderung Inszenierungen auch an anderen sächsischen Theatern und Orten aufführen zu können, war ebenfalls Thema unseres Gesprächs.
Anschließend sprach ich außerdem mit Dirk Förster, dem künstlerischen Leiter des LOFFT, über den bevorstehenden Umzug des Theaters sowie über die aktuellen Projekte und Aufführungen.
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