Kinder, Küche, Klima – unterwegs in Frankenberg

mit Angela Lorenz vom Backhaus
mit Dr. Egon Mertke am Energiepark
mit dem Solarkocher auf dem Markt

Heute besuchte ich zusammen mit den Grünen aus der Region, Renate Sauer und Sebastian Walter Zukunftsprojekte in Frankenberg. In einem örtlichen Kindergarten erfuhren wir sehr anschaulich wie Forscherdrang und Bildungsanspruch schon bei den Jüngsten zusammengehören. Die Leiterin machte aber auch deutlich vor welchen Herausforderungen ihre Erzieherinnen stehen. Immer mehr Kinder weisen Auffälligkeiten auf, motorische oder sprachliche Fähigkeiten sind unterentwickelt, der Medienkonsum in den Familien nimmt zu, viele Kinder seien zunehmend ‚reizüberflutet’. Die beruflich oft angespannte Situation der Eltern überträgt sich auf die Kinder. Die Kita fängt vieles auf, legt Wert auf Naturerfahrungen und gesunde Ernährung. Aber ein zu hoher Betreuungsschlüssel und die fehlende Zeit zur Vor- und Nachbereitung der vielen, guten Angebote erschweren die Arbeit. Hier ist politisches Handeln gefragt, um Kitas als wahre Bildungsorte zu verstehen und die Anforderungen des sächsischen Bildungsplanes auch personell und strukturell zu untersetzen.

Anschließend besuchten wir das „Backhaus“ in Frankenberg-Dittersbach. Die Inhaberin Angela Lorenz spezialisierte sich vor allem auf regionale Produkte und betreibt einen Hofladen mit Naturkost. Sie baut nicht nur Bio-Produkte selbst an und vertreibt diese auf Märkten und mit ihrem Lieferservice, sondern ist auch als Ernährungsberaterin in Kindereinrichtungen unterwegs. Gesundes Vollwertessen, Stärkung der regionalen Wertschöpfung und Bewusstsein für Naturprodukte waren die Gesprächsthemen. Besonders die Herausforderungen der Existenzgründung, der Unterstützung von Kleinstbetrieben und das umfangreiche Prozedere bei der Zertifizierung mit dem Bio-Qualitätssiegel sind Fragen, die die Gründerin beschäftigten.

Wie Frankenberg sich auf die Zukunft vorbereitet, das war Gesprächsthema mit Dr. Egon Mertke, Wirtschaftsförderer der Stadt. Frankenberg hat sich selbst zur „Stadt der Energie“ ernannt und ein umfangreiches Klimaschutzkonzept beschlossen. Wie die Energiewende vor Ort – Ziel ist bis 2025 den Energiebedarf zu 100% vor Ort aus Erneuerbaren Energien zu decken – zum Erfolg wird, interessierte mich und Renate Sauer, selbst aktiv beim örtlichen Energiestammtisch. Viele ambitionierte Maßnahmen stehen im Konzept, dies zum Bürgerprojekt zu machen steht noch aus.

Zum Abschluss wurden mit dem Solarkocher auf dem Frankenberger Markt Eier gekocht und mit den Bürgerinnen und Bürgern über die Energiewende gesprochen. Als zwischendurch der Regen und Sturm dem solaren Eierkochen ein Strich durch die Rechnung machte, drehte sich unsere Windrad umso schneller.