Hochschultour im tief verschneiten Mittweida

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Die Hochschultour macht Halt in Mittweida. Im Gespräch mit Gordon Guido Oswald und Sandra Roth vom Studentenrat der Hochschule Mittweida begann der Tourtag. Studierendenvertretung und Hochschulleitung haben in Mittweida viele – auch informelle Wege – gefunden, um produktiv zusammenzuarbeiten. Das hatte sich nicht zuletzt gezeigt, als 2015 über Nacht viele Geflüchtete Menschen in Turnhallen untergebracht wurden mussten und dabei alle an einem Strang gezogen haben. Der Studentenrat möchte sein Engagement für Geflüchtete noch weiter ausbauen und eine eigene Beratungsstelle einrichten.

Dass für die Austrittsoption aus der verfassten Studierendenschaft, die die GRÜNEN abschaffen wollen, kein wirklicher Bedarf besteht, hat sich auch in Mittweida gezeigt. Drei Menschen haben davon Gebrauch gemacht. Dafür droht aber von Semester zu Semester Unsicherheit. Wir waren uns zudem einig, dass studentisches Engagement auch gewürdigt werden muss, und die vier Gremiensemester, die wir GRÜNE in unserem Eckpunktepapier für ein neues Hochschulgesetz vorsehen, sinnvoll sind.

Am Abend fand in der Stadtbibliothek die Podiumsdiskussion zum sächsischen Hochschulgesetz statt. Während nur wenige ZuhörerInnen den Weg in das malerische Stadtzentrum von Mittweida fanden, hielt das meine Gäste Dipl.-Jur. Sylvia Bäßler (Kanzlerin Hochschule Mittweida), René Kretschmer (Sprecher der Mittelbauvertretung der Hochschule Mittweida) und Gordon Guido Oswald (Referatsleiter Hochschulpolitik des Studierendenrates der Hochschule Mittweida) und mich nicht davon ab, die Novellierung des Hochschulgesetzes tiefgreifend zu diskutieren. Etwas überraschend waren sich alle Beteiligten einig, dass die akademischen Gremien nicht nur wieder mehr Einfluss haben sollten, sondern eine gleichmäßigere Verteilung der Sitze auf die Statusgruppen sehr sinnvoll sei. Einen Tag vorher in Freiberg, wurde darüber noch leidenschaftliche gestritten. Ein gesellschaftspolitisches Mandat der Studierendenvertretung fand ebenfalls den Zuspruch der Teilnehmenden.

Die Arbeitsbedingungen des wissenschaftlichen Mittelbaus, besonders mit Blick auf Befristungen stellen sich an Fachhochschulen, die solche Stellen fast nur über Drittmittel finanzieren können, noch einmal anders dar. Das Podium hatte allerdings keine einhellige Meinung dazu, ob ein höherer Grad an unbefristeten Beschäftigungsverhältnissen wirklich sinnvoll wäre, da Anforderungen an Stelleninhaber sich auch immer wieder ändern. Die Lehrkräfte für besondere Aufgaben sind ein Thema, das wir uns beim Hochschulgesetzentwurf noch einmal genauer anschauen werden. Lehrkräfte für besondere Aufgaben leisten einen großen Teil der Lehre, sind aber in ihren Rechten erheblich eingeschränkt.

Ebenso gingen die Meinungen weit auseinander, was die Akkreditierung von Studiengängen betrifft. Dem Argument, dass man so gezwungen ist, regelmäßig das eigene Studienangebot kritisch zu reflektieren, stand die Haltung gegenüber, dass Akkreditierungen letztlich nicht objektiv seien.