Freie Kulturträger und Kulturschaffende vor dem Aus – Weitere Hilfsmaßnahmen notwendig 11. Mai 2020 Pressemitteilung Nr.: 48/2020 Datum: 11.05.20 Dresden. Angesichts der Vielzahl von Hilferufen zum Erhalt der freien Kulturszene in der Corona-Krise erklärt Claudia Maicher, kulturpolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag: „Ich begrüße die bisherigen Maßnahmen der Staatsregierung, mit denen zunächst rund zehn Millionen Euro zusätzlich für Kultur zur Verfügung gestellt werden. Sie eröffnen einem Teil der Kulturschaffenden eine Perspektive in der nächsten Zeit, insbesondere den freien Träger und Honorarkräften der musisch-kulturellen Bildung in Sachsen. Zudem ermöglicht das Sonder-Stipendium der Kulturstiftung des Freistaates Künstlerinnen und Künstlern aller Sparten eine Fortsetzung ihrer Tätigkeit unter besonderen Umständen.“ „Die Sorgen, die die Landeskulturverbände heute in ihrem gemeinsamen offenen Brief zum Ausdruck gebracht haben, sollten aber dazu führen, über weitere Nachbesserungen zu diskutieren. Vor allem die freien gemeinnützigen Kulturträger, die einen existenziell notwendigen Teil ihrer Kosten mit Eigenmitteln etwa aus Eintrittsgeldern, Gastronomie oder Vermietung bestreiten, erhalten derzeit keinerlei Hilfe. Auch wenn der Betrieb ab 15. Mai wieder unter strengen Auflagen aufgenommen werden kann, stehen aufgrund der bisherigen Totalausfälle und den bis aufs Weitere deutlich reduzierten Einnahmen Insolvenzen an. Das bedeutet für wichtige Träger der kulturellen Bildung und Soziokultur und für künstlerische Angebote von Theater über Literatur bis Bildende Kunst das sichere Aus.“ „Wir müssen uns die Konsequenzen dessen deutlich vor Augen halten. Es geht um mehr, als hier und da eine Aufführung oder ein Kurs weniger. Wenn wir jetzt nicht nachsteuern, verlieren wir eine tragende Säule der sächsischen Kulturlandschaft, die in den letzten 30 Jahren durch bürgerschaftliches Engagement aufgebaut wurde. Die Kulturvereine sorgen in Ballungszentren wie im ländlichen Raum für Austausch, Beteiligung und Integration über alle gesellschaftlichen Gruppen hinweg. Sie sind Lernort für kulturellen Nachwuchs, Basis für Traditionserhalt und künstlerische Innovation und bieten eine Einkommensgrundlage für freie Kulturschaffende. Ohne diese Strukturen, die sich nicht schnell wieder aufbauen lassen, sind sie zum Abwandern gezwungen.“ „Deshalb sichere ich Kulturstaatsministerin Barbara Klepsch die volle Unterstützung der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN für weitere Hilfsmaßnahmen zu, wie sie sie im Austausch mit Kulturakteuren bereits angekündigt hat. Wir stehen zum Koalitionsvertrag, in dem wir gemeinsam mit CDU und SPD die wichtigen Leistungen der freien Kulturszene deutlich hervorgehoben und die Stärkung der kulturellen Bildung ganzheitlich, also über musikalische Bildung hinaus, vereinbart haben. Wir wollen der Vielfalt der Kulturangebote eine Chance auf Zukunft geben.“ Hintergrund: Die „IG Landeskulturverbände Sachsen“ hat heute einen Offenen Brief versandt, indem sie auf die Probleme der freien Träger aufmerksam macht. Weiteres zum Thema:BÜNDNISGRÜNE begrüßen Nothilfe für kommunale Theater und Orchester und fordern langfristige Planungssicherheit 30. November 2023 Sachsens Kulturministerin Barbara Klepsch hat heute bekannt gegeben, dass der Freistaat die kommunalen Träger von…Doppelhaushalt 2023/24 - das steckt für die Kultur in Leipzig drin 13. Februar 2023 Mit dem Beschluss des Doppelhaushaltes für die Jahre 2023 und 2024 steht auch der sächsische…BÜNDNISGRÜNE zur Fachregierungserklärung "Kultur und Tourismus eröffnen Perspektiven" 1. Februar 2023 Die Sächsische Staatsministerin für Kultur und Tourismus Barbara Klepsch hat im Sächsischen Landtag eine Fachregierungserklärung…
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