Erfahrungs- und Faktenaustausch beim Fachgespräch »Frauen in Kunst und Kultur in Leipzig«

This content has been archived. It may no longer be relevant

Im gestrigen Fachgespräch »Frauen in Kunst und Kultur in Leipzig« in der Leipziger Stadtbibliothek stellte die Leiterin des Referats für Gleichstellung von Frau und Mann der Stadt Leipzig, Genka Lapön zunächst die Herausforderung der Gleichstellungsarbeit vor. Dabei betonte sie unter anderem, dass paritätische Gremienbesetzung nicht nur symonblischen Wert besitzt, sondern in den Einrichtungen vieles verändert. Frauen sprechen z. B. gezielter Bewerbungskanditinnen an oder schlagen Frauen für Preise etc. vor. Dieser Perspektivwechsel ist ein zentrales Ziel. Es gehe auch darum, dass klar herausgestellt wird, welche Vorteile eine größere Geschlechtervielfalt für die Arbeit und Ergebnisse der Einrichtungen bringen können.

Brundhild Fischer, von der GEDOK Gruppe Leipzig, einer spartenübergreifenden Künstlerinnen-Vereinigung, sprach aus langer Erfahrung darüber, dass die Verbessernug für Frauen in der Kultur nur sehr langsam voran geht. Die Aufmerksamkeit für das Thema muss stärker in die Öffentlichkeit rücken. Ein Beispiel für eine konkrete Verbesserung sei die Anpassung von Preisen und Stipeniden für Frauen, die vielfach – allein weil sie nach einer beruflich weniger produktiven Kinderzeit bereits über 30 Jahre alt sind – nicht mehr davon profitieren können.

Ulrike Bedrich vom Frauentheaternetzwerk stellte die höchst spannenden und aufschlussreichen Ergebnisse ihre Umfrage zur Situation von Frauen und Männern im Theater vor. Dabei wurden die Ursachen für „Karrierebarrieren“, aber auch die aktuellen Arbeitsbedinungen und Einkommenverhältnisse untersucht. Die Ergebnisse sollen genutzt werden, um stärker auf das Thema aufmerksam zu machen.

Über die zahlreichen persönlichen Erkenntnissen, die ich mitnehme, konnte ich den Fachgesprächsteilnehmerinnen und -teilnehmern Einblicke in die Diskussion im Landtag vermitteln. Häufig wird bei der Frage der paritätischen Besetzung dicht gemacht, weil eine falsche Vorstellung von blinder Regelung herrscht. Als GRÜNER Fraktion Fraktion geht es uns dabei vielmehr um eine klare Zielvorgabe und Zeithorizonte, welche verknüpft werden mit praxistauglichen Strategien, wie diese Ziele zu erreichen sind. Dies berührt insbesondere Fragen der Personalentwicklung, der gezielten Ansprache und Ermunterung von Frauen, der strukturellen Veränderung der Kultureinrichtungen und der besseren Vereinbarung von Familie und Beruf.