Hochschultour in Leipzig: Gespräche an der Uni Leipzig und Diskussion zur Situation des wissenschaftlichen Nachwuchses

Zum Auftakt der GRÜNEN Hochschultour traf ich heute Michael Dobstadt und Thomas Riemer von der Mittelbauinitiative Leipzig. Die Initiative hat sich als Reaktion auf die prekären Arbeitsbedingungen und fehlenden Karriereperspektiven für wissenschaftliche MitarbeiterInnen an den Hochschulen gegründet. Im gemeinsamen Gespräch haben wir sowohl die Lösungsvorschläge der GRÜNEN Landtagsfraktion dazu, als auch Ansätze der Initiative diskutiert. Es ging dabei auch um den Grundkonflikt der Hochschulpolitik: Wie viel Autonomie sollten Hochschulen in ihren Entscheidungen haben und was muss der Gesetzgeber vorschreiben?

Daraufhin kam ich mit der Hochschulleitung der Universität Leipzig zusammen. Neben der Rektorin Frau Prof. Beate Schücking sprach ich auch mit den Prorektoren für Entwicklung und Bildung, Prof. Thomas Hofsäss und Prof. Thomas Lenk, sowie mit der Kanzlerin Prof. Birgit Dräger über die drängendsten Fragen der Hochschulpolitik in Sachsen. Ein Schwerpunkt war die Situation der Lehrbeauftragten und der NachwuchswissenschaftlerInnen an den Universitäten. Es wurde hierbei sehr deutlich, dass die Grundfinanzierung der Hochschulen verbessert werden muss, statt immer neue zeitlich befristete Programme aufzulegen. Weitere Punkte waren der Hochschulentwicklungsplan 2025, die avisierte Absenkung der Studierendenzahlen und die Mitbestimmungsregelungen des sächsischen Hochschulgesetzes.

Den Abschluss des ersten Tourtages stellte eine öffentliche Diskussion zur Situation des wissenschaftlichen Nachwuchses dar. Im Podium erörterten Prof. Beate Schücking (Rektorin Universität Leipzig), Dr. Thomas Riemer (Mittelbauinitiative Leipzig), Christiane Neumann (Lehrbeauftragtenvertretung Leipzig) und Georg Teichert (Gleichstellungsbeauftragter Universität Leipzig) das virulente Thema. Sabine Gerold (ehem. GEW Vorsitzende) moderierte den Gedankenaustausch zwischen Podiumsgästen und Publikum über die Rahmenbedingungen, unter denen junge WissenschaftlerInnen heute arbeiten. Dabei wurde auch auf die Auswirkungen der prekären Situation auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie eingegangen. Die TeilnehmerInnen waren sich einig, dass es mehr Dauerstellen unterhalb der Professur bedarf, Kurzzeitkettenverträge nicht akzeptabel sind und auch für die Drittmittelbeschäftigten nachhaltige Lösungen gefunden werden müssen. Hierbei wurde auch die Bildung von Drittmittelpools zur Übergangsfinanzierung, wie es die GRÜNEN Forderungen vorsehen, sehr begrüßt.