Zahl der BAföG-Empfänger in Sachsen weiter rückläufig, weil Reform der Studienfinanzierung zu lange verzögert wurde

Pressemitteilung 2015-306

Dresden. Nach einer Mitteilung des sächsischen Landesamts für Statistik, ist die Zahl der BAföG-Empfänger in Sachsen weiter zurückgegangen. Allein bei den Studierenden erhielten 2014 acht Prozent weniger eine Studienfinanzierung als im Jahr zuvor. Dazu erklärt Dr. Claudia Maicher, hochschulpolitische Sprecherin und stellvertretende Vorsitzende der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag:

„Was wir jetzt erleben müssen, ist die Folge der verzögerten Reform der Bundesausbildungsförderung. Nach langem Hin und Her haben sich Bund und Länder zwar im Dezember 2014 auf eine Novelle des BAföG verständigt. Die wichtigsten Änderungen treten jedoch erst im Oktober 2016 in Kraft. Konsequenz: es fallen immer mehr Studierende aus der BAföG-Förderung heraus. Und zwar nicht, weil ihre Eltern so gut verdienen würden, sondern weil sich die Einkommensfreibeträge noch auf dem Stand von 2010 befinden. An der Höhe der längst nicht mehr zeitgemäßen BAföG-Sätze wird sich bis dahin auch nichts tun.“

„Für uns gibt es nur eine Lösung, wenn Bildung nicht vom elterlichen Geldbeutel abhängig sein soll. Die Förderbeträge und Einkommensgrenzen müssen zeitnah angehoben und kontinuierlich angepasst werden. Staatministerin Eva-Maria Stange (SPD) muss im Bund darauf drängen, dass die BAföG-Änderungen eher in Kraft treten. Ein weiteres Jahr Warteschleife nimmt noch mehr Studierenden die Chance auf eine Ausbildungsförderung. Das ist das Gegenteil von Chancengleichheit.“

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Medieninformation des sächsischen Landesamtes für Statistik