Bei meinem Gespräch in Görlitz mit Landrat Bernd Lange, dem Kulturkonventsvorsitzenden, Joachim Mühle, dem Kulturamtsleiter und Kulturraumsekretär, sowie Thomas Pilz, der Kulturbeiratsvorsitzender ist, stand die Entwicklung des gesamten Kulturraums Oberlausitz-Niederschlesien im Mittelpunkt.
Dem jahrelangen Einfrieren der Zuweisungen des Freistaates konnte in Oberlausitz-Niederschlesien durch die Erhöhung der Kulturumlage und der Sitzgemeindeanteile begegnet werden. Nach den zusätzlichen Schwankungen der letzten Jahre mussten bei einigen Sparten, etwa den Bibliotheken und Museen empfindlich gespart werden. Die aktuelle Erhöhung der Mittel des Freistaates war da nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Sie gleicht den Rückgang der Kulturforderung bei Weitem nicht aus.
Ein zentrales Thema für die Entscheidungsträger des Kulturraums ist die Situation in der darstellenden Kunst. Die Konstellation der bisherigen drei Theater- bzw. Orchester-Standorte in Görlitz, Zittau und Bautzen wird weiter zu diskutieren sein, wobei die Interessen der beiden Landkreise, also aller Teile des Kulturraums abgewogen werden müssen. Prekär ist insbesondere die Lage der Philharmonie, deren Musikerinnen und Musiker jetzt 15 Prozent unter Tarif beschäftigt werden. Ein Anpassung würde weit über eine Million Euro kosten.
Für mich ist der Kulturraum Oberlausitz-Niederschlesien nicht zuletzt ein Vorreiter in Sachen kulturpolitischer Entwicklungsplanung. Die kulturpolitischen Leitlinien sind sowohl auf fachlicher Ebene ausgearbeitet und diskutiert worden, als auch auf politischer Ebene bestätigt, denn beide Landkreistage haben diese beschlossen. Von den Erfahrungen auf diesem Weg könnten andere Kulturräume profitieren. Als nächster Schritt steht nun ihre Umsetzung an. Das wird zur Bewährungsprobe, welche Wirksamkeit sie in den einzelnen Sparten entfalten und welche Struktureffekte erreicht werden.
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