Diskussion: Lernen in der digitalen Welt. Was kann/muss die Hochschule leisten?

Am 15.01. habe ich als hochschulpolitische Sprecherin der grünen Landtagsfraktion an der Podiumsdiskussion „Lernen in der digitalen Welt. Was kann/muss die Hochschule leisten?“ teilgenommen. Die Diskussion bildete den Abschluss der “Tage der digitalen Hochschulbildung”, die die TU Chemnitz vom 14.-15. Januar durchgeführt hat. Neben mir waren außerdem

Hans-Peter Kasparick, Leiter Manufacturing Engineering, Siemens Chemnitz

Dr. Claudia Bade, Hochschuldidaktisches Zentrum Sachsen

Prof. Dr. Daniel Potts, Professur Angewandte Funktionsanalysis

Prof. Dr. Alexandra Bendixen, Professur Struktur und Funktion kognitiver Systeme

und Verena Traubinger vom StuRa der TU Chemnitz

auf dem Podium vertreten.

Die Diskutierenden haben unterschiedliche Perspektiven zur Digitalisierung der Hochschulbildung eingebracht, aber wir waren uns alle einig, dass Digitalisierung kein Selbstzweck ist, sondern ein Werkzeug, dass nur dann sinnvoll in der Lehre eingesetzt werden kann, wenn ausreichend Kompetenz mit dem Umgang vorhanden ist. Auch muss sichergestellt werden, dass die Lehre dadurch inklusiver wird und nicht etwa Menschen ausgeschlossen bleiben, die sich die entsprechende Technik nicht leisten können. Mithilfe digitaler Instrumente kann das Studium weitaus flexibler gestaltet werden, was es auch Studierenden mit Beeinträchtigung oder jobbenden Studierenden einfacher macht, ein Studium erfolgreich durchzuführen. Andererseits gab es auch starke Stimmen, die die Bedeutung der Präsenzphasen unterstrichen haben, weil hier ein direkter Austausch zwischen Lehrenden und Lernenden möglich wird. Um dieses Spannungsfeld klug aufzulösen, sind Digitalisierungsstrategien an den Hochschulen ein guter Weg. Wichtig ist aber, dass diese nicht von den immer selben Leuten in geschlossenen Zirkeln erarbeitet werden, sondern die Hochschulöffentlichkeit in ihrer ganzen Breite mitwirken kann.

Mir war es in diesem Zusammenhang wichtig hervorzuheben, dass die Umsetzung der Digitalisierung in der Lehre eine essentielle Aufgabe ist, die vorrangig in den Zuständigkeitsbereich der Hochschulen fällt. Die Politik kann aber den Rahmen für ein gutes Gelingen setzen. Dazu gehört eine solide Finanzierung der Hochschulen und mehr unbefristete Stellen. Aber auch ganz gezielte Maßnahmen, wie ein Förderfonds für für innovative Ideen kann ein wichtiges Anreizinstrument darstellen.

In der anschließenden Plenumsdiskussion gab es auch kritische Stimmen, die vor allem beim sächsischen Hochschulgesetz Hemmnisse für digitale Kommunikation und digitales Lernen ausgemacht haben. Wir werden diese Punkte bei der anstehenden Überarbeitung des Gesetzes mit im Blick behalten.